Stories vom WochenMarkt

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Stories von VolksFesten

Stories von VolksFesten

MarktVergnügen für alle

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MarktVergnügen für alle

MarktVergnügen für alle

Die Umweltverschmutzung nimmt weltweit drastisch zu, wobei insbesondere der Plastikmüll eine Spitzenreiterposition einnimmt. Jede Minute nehmen weltweit die Ozeane einen Wagen voller Plastikmüll auf. Und diese Menge könnte sich in den kommenden Jahren noch vervierfachen berichten die Forscher der MacArthur Foundation. So haben sie errechnet, dass bereits 2050 die Plastikmenge den Fischbestand übersteigen könnte. "Marktstories" sprach darüber mit Wilfried Thal dem Präsidenten des Bundesverbandes der Schausteller und Marktkaufleute e.V.

Was unternimmt der Bundesverband gegen Müllberge, die sich auf Wochenmärkten und bei Volksfesten anhäufen?
Zunächst einmal, ja, ich persönlich bin auch der Meinung, dass es höchste Zeit ist gegen zu steuern und empfehle den Händlern sich freiwillig selbst zu verpflichten.
Was ist damit gemeint?
Es ist möglich die Herausgabe von Plastiktüten zu reduzieren. Jeder Händler kann im Gespräch mit seinem Kunden klären, ob dieser damit einverstanden ist, dass die gekaufte Ware direkt in einem mitgeführten Einkaufskorb oder in eine Tüte eingefüllt werden darf. Im Übrigen bieten wir auch Stoffbeutel und Gewebetragetaschen für Kunden an, die ihren Einkaufskorb vergessen haben, es handelt sich um eine "Freiwillige Selbstverpflichtung zur Vermeidung von Plastikmüll".
Wer bekommt die Ergebnisse?
Als Bundesverband sind wir das Bindeglied zwischen der Politik und unseren Mitgliedsverbänden. Wir versuchen mit unseren Ergebnissen, die sich klar aus den bisherigen Verbrauchszahlen ableiten lassen, positiven Einfluss zu nehmen. Ein langer mühsamer Weg, doch der direkte Kundenkontakt befördert den Gedanken Plastikmüll zu vermeiden und ist im gemeinsamen Interesse aller zu sehen. Der Kunde kann von uns Händlern nicht erzogen werden, wir bringen jedoch das Thema Umwelt mit in das Verkaufsgespräch ein und können sofort reagieren, unserer Umwelt und unserer Zukunft zur Liebe.
Haben Sie auch Ideen zur Eindämmung von Plastikbechern auf Volksfesten?
Ideen gibt es, aber wir kämpfen, wie so häufig, mit einem Berg von Vorschriften.
Bitte nennen Sie ein Beispiel.
Hier geht es im Wesentlichen um die Hygieneverordnung. Es ist einfacher Plastikbecher zur einmaligen Verwendung heraus zu geben, als zum Beispiel Gläser, die nach Verwendung hygienisch einwandfrei gespült werden müssen, wobei auch der Reinigungsvorgang eine Umweltbelastung entstehen lässt. Wir empfehlen natürlich die Verwendung von Gläsern oder Kaffeebechern. Es funktioniert mit der Rückgabe, wenn ein Pfand erhoben wird und die Besucherfrequenz es zulässt.
Können Sie sich einen plastikfreien Wochenmarkt oder ein plastikfreies Volksfest vorstellen?
Das ist eine Herkulesaufgabe. Man mache sich einmal klar, wo überall Plastik zu finden ist. Doch auf unseren Wochenmärkten und auf unseren Volksfesten sind wir besser aufgestellt, als beispielsweise in den herkömmlichen Supermärkten mit der dortigen vorverpackten Ware. Wir verpackten schon immer anders, beziehungsweise einfach weniger, so dass zum Beispiel mehrere Produkte zusammen in eine Tüte gepackt werden. Wir verwenden eine hauchdünne Plastiktüte als Erstverpackung, sie dient der Hygiene und vermeidet ein unnötiges Wegwerfen von Lebensmitteln, da sich unsere Frischeprodukte dann noch länger frisch halten.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei den Bemühungen und bedanken uns für das Gespräch.


Vermüllung der Weltmeere

Eine Zufallsentdeckung bringt neue Hoffnung
Im Rahmen ihrer Forschungsarbeit entdeckte die spanische Biologin Federica Bertocchini 2017 per Zufall eine Plastik fressende Raupenart. Als Bienenzüchterin hatte die Forscherin häufiger mit einer Mottenart zu tun, die sich vom Wachs der nützlichen Insekten ernährt. Als sie die kleinen Plagegeister entnervt in einer Plastiktüte entsorgen wollte, stellte sie nach einiger Zeit verwundert fest: Die Tüte hatte Löcher, die Raupen der Großen Wachsmotte (Galleria mellonella) waren entkommen. Im Labor konnte die Biologin von der Universität in Santander nachweisen: Die Mottenart frisst den wohl am häufigsten verwendeten und biologisch kaum abbaubaren Kunststoff Polyethylen (PE). Und das in einem Tempo, mit dem die Art sogar zu einer Lösung für das Müllproblem beitragen könnte! 
Bislang waren nur die Dürrobstmotten bekannt für das Fressen von Plastik, allerdings wurde in Studien festgestellt, dass das Fresstempo der Motten viel zu langsam für einen Einsatz zur Beseitigung von Müllbergen ist. BGB

Fotos: ©Plastiktüten im Haushalt und ©Vermüllung der Weltmeere, Barbara Gitschel-Bellwinkel