Stories vom WochenMarkt

Stories vom WochenMarkt

Stories von VolksFesten

Stories von VolksFesten

MarktVergnügen für alle

MarktVergnügen für alle

MarktVergnügen für alle

MarktVergnügen für alle

Thomas G. ist ein sogenannter Quereinsteiger, er kommt nicht aus einer Markthändlerfamilie. Seine Begeisterung für den Wochenmarkt zeichnete sich allerdings schon früh ab. Bereits als Schüler, später als Student frischte er sich sein Taschengeld auf dem Wochenmarkt auf. Damals lernte er insbesondere den Obst- und Gemüsehandel auf dem Wochenmarkt kennen. Mit leuchtenden Augen berichtet Thomas G. in einem Gespräch mit Marktstories er habe sich schon immer angezogen gefühlt vom Marktgeschehen und die Aussicht auf eine Betriebsübernahme, die er per Anzeige entdeckt hatte, lockte ihn sofort weg von

seinem Jurastudium! Ohne zu zögern, ergriff er die Gelegenheit in einen gut laufenden Käse-Spezialitäten Betrieb einzusteigen. Dank einer gleitenden Übergabe lernte er von dem Betriebsverkäufer alles über Käse & Co. Und was er sonst noch benötigte, fügte er im Selbststudium hinzu.
War diese Entscheidung richtig?
"Ich habe meine Entscheidung nie bereut, denn hier auf dem Wochenmarkt bin ich unter netten Menschen und habe außerdem immer wieder neue Kontakte. Es gibt bestimmt Berufe, in denen mehr Geld verdient wird, doch mir gefällt es auch mein eigener Herr sein," sagt Thomas G. "Übrigens habe ich eine gewisse Käse-Affinität dank meiner Schweizer Wurzeln," schmunzelt er. "Mir schwebt vor, die 50 mit dem Käse-Spezi zu feiern, das machen wir dann auf dem Wochenmarkt 2034."
Doch zunächst stellte im März 2020 die Corona-Pandemie den gesamten Wochenmarkthandel vor ungeahnte neue Herausforderungen.
Wie haben Sie das erlebt?
"Hier zeigte sich die hervorragende Arbeit meines Hamburger Berufsverbands mit dem Ergebnis, dass wir, trotz Lockdown, weiterarbeiten durften. Klar, dass wir uns an die Vorgaben der Politik halten mussten und zwar sozusagen über Nacht. Abstandsregeln einhalten und darauf hinweisen, Maskenpflicht während der gesamten Marktzeit," erläutert Thomas G. "Die Corona-Anforderungen einzuhalten, ist für mich und meinen Betrieb kein großes Problem. Sicherlich ist das ständige Tragen des Mundschutzes eine besondere Herausforderung, aber sie wiegt doch auf, dass unser Wochenmarkt unverhofft ganz positiv von allen Verbrauchern wahrgenommen wurde."

Ein Imagewandel?
"Nun, wir wurden plötzlich offiziell systemrelevant. Das ist doch wunderbar. Wir Händler haben uns selbst ja schon immer so empfunden, doch nun kam ein großer Zulauf von Kunden aller Altersgruppen. Von dieser Seite betrachtet hat Corona also etwas Positives!"
Und wie sieht es heute aus, nach den ersten gesetzlichen Lockerungen?
"Allmählich pendelt es sich wieder ein. Der ganz große Run auf den Wochenmarkt ist dem normalen Besucherbetrieb gewichen."
Hier schließt sich die Frage nach seiner Einschätzung zur Entwicklung der Wochenmärkte in der Zukunft an?
"Dank Corona sind meine bisherigen Anschauungen vielleicht demnächst noch zu korrigieren, aber bislang komme ich zu dieser vorsichtigen Analyse: Meine Kunden sind ältere Menschen, die Jüngeren haben heute kaum Zeit auf den Wochenmarkt zu gehen, aber wir kommen ja jetzt in eine Zeit, wo die Zielgruppe der sogenannten Best Ager wächst. Das könnte sich also, allen Unkenrufen zum Trotz, richtig positiv für den Wochenmarkt auswirken. Denn genau diese Kunden legen Wert auf Qualität, wofür sie das Geld haben - und legen Wert auf Beratung, wofür sie die Zeit haben."
Und was bedeutet beruflicher Erfolg für Sie?
"Die Arbeit auf dem Wochenmarkt ist nicht immer einfach, aber immer schön, und wenn meine Angestellten und ich gut von unserer Arbeit leben können, dabei geht es mir auch um meinen guten Ruf, den ich mir erarbeitet habe, bin ich völlig zufrieden!"
Haben Sie zum Abschluss noch einen Tipp für unsere Leser, wie sich Käse zum Beispiel besonders lange hält?
"Den Käse in unserem Käsespezialpapier eingewickelt lassen und kühl lagern. Er sollte nicht in Folie, oder in Tupperdosen aufbewahrt werden, denn es kann sich unangenehmes Kondenswasser bilden. In Scheiben geschnitter Käse hält sich nicht so lang, das ist der Grund warum manche Kollegen auf dem Wochenmarkt ihn gar nicht erst anbieten", berichtet der Käseexperte Thomas G. fröhlich.

Übrigens, über 120 Käsesorten sind in seinem Sortiment. Zu finden ist der Käse-Spezi auf den Hamburger Wochenmärkten in Fuhlsbüttel, Langenhorn und am Schmuggelstieg. Das Gespräch fand im Juni 2020 statt. BGB

Zum Motiv: Thomas G. berät seine Kunden sehr gern. Das Motiv entstand vor der Corona-Pandemie.
Fotos©Barbara Gitschel-Bellwinkel